Kim Yŏng-nam war ein nordkoreanischer Politiker und Diplomat. Er wurde am 6. Februar 1928 in der Provinz Hwanghae in Nordkorea geboren. Er war das dritte von sechs Kindern und stammte aus einer wohlhabenden Familie.
Kim Yŏng-nam schloss sein Studium am Kim Il-sung-Universität in Pjöngjang ab. In den 1950er Jahren trat er der Arbeiterpartei Koreas bei und arbeitete zunächst im Propaganda- und Agitationsbereich. Später wurde er von Kim Il-sung selbst ausgewählt, um verschiedene diplomatische Positionen einzunehmen.
Über die Jahre hinweg hatte Kim Yŏng-nam verschiedene hohe Positionen in der nordkoreanischen Regierung inne. Er war von 1998 bis 2019 Präsident der Obersten Volksversammlung, was ihn zum faktischen Staatsoberhaupt Nordkoreas machte. Zusätzlich war er Vorsitzender der Präsidiums des Politbüros der Arbeiterpartei Koreas.
Kim Yŏng-nam galt als enger Vertrauter der Kim-Familie und unterstützte aktiv die Juche-Ideologie, die die nordkoreanische Staatsideologie ist. Er vertrat Nordkorea bei vielen internationalen Veranstaltungen und reiste in viele Länder, um diplomatische Beziehungen zu stärken.
Kim Yŏng-nam war auch am nordkoreanischen Atomprogramm beteiligt und befürwortete die Entwicklung von Nuklearwaffen als Verteidigung gegen vermeintliche ausländische Bedrohungen.
Im Oktober 2019 wurde berichtet, dass Kim Yŏng-nam von seinen Positionen zurückgetreten war und durch Choe Ryong-hae als Vorsitzender der Präsidiums des Politbüros der Arbeiterpartei Koreas ersetzt wurde. Es wurde jedoch vermutet, dass Kim Yŏng-nams Rücktritt Teil einer größeren Umstrukturierung der nordkoreanischen Führung war und er möglicherweise eine beratende Rolle beibehalten könnte.
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